In einem Beitrag auf dem Fachportal erzieherin.de fordert die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Kitaverbands, Waltraud Weegmann, ein stärkeres Engagement für Kita-Qualität. Dabei sieht sie vor allem die Träger in der Pflicht. 

Pädagogische Prozessqualität evaluieren

Bislang fokussierte sich die Qualitätsdiskussion vielfach auf die Strukturqualität. Das heißt, es ging vor allem um den von den Ländern festgelegten Personalschlüssel. Dabei ist mit viel Personal nicht automatisch die pädagogische Qualität hoch. Weegmann regt an, den Blick verstärkt auch auf die Prozess- und Ergebnisqualität zu lenken. Es gelte festzustellen, wie die Erziehungs- und Bildungsvorgaben im pädagogischen Alltagshandeln umgesetzt würden und was schließlich bei den Kindern ankomme. Hierfür Qualitätsstandards zu definieren und ihre Umsetzung zu überprüfen, sei Aufgabe der Träger. Die Politik sei gefordert die Träger dabei stärker als bislang zu unterstützen, sagt Weegmann, die sich auch eine Verpflichtung zur internen und externen Evaluation vorstellen kann.

Management professionalisieren

Zur Professionalisierung und Qualitätssteigerung im Feld der Kindertagesbetreuung gehöre es auch, für Verwaltungsaufgaben, wie zum Beispiel das Anmeldungsmanagement und das Führen von Wartelisten, zentral kaufmännisch geschultes Personal einzusetzen, statt damit die pädagogischen Fachkräfte in den jeweiligen Einrichtungen zu belasten. Solche kaufmännischen Kräfte seien jedoch bislang nicht gegenfinanziert. Hier gebe es dringenden Handlungsbedarf.

Selbstbewussteres Auftreten

Hohe Kita-Qualität ist also keine rein pädagogische Aufgabe. Sie ist eine umfassende Herausforderung für die Träger. Weegmann schreibt dazu: „Professionalität zeichnet sich aus durch gutes Management, gute Führung und ein gewisses Vorausdenken. Durch kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung der organisatorischen, kaufmännischen und pädagogischen Prozesse und Strukturen sichern die Träger die Zukunftsfähigkeit ihrer Einrichtungen. Der Träger kommuniziert klar, bietet Orientierung und gibt Ziele vor.“ Kita-Träger müssten in Zukunft noch eigenständiger und eigenverantwortlicher agieren sowie proaktiv und selbstbewusst auftreten, meint die DKV-Vorsitzende. Nur dann würden sie ernst genommen.

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